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Ace Tee - It's "Tee Time"! - new music video out now!
"Bist du down?" war ein Vibe – und wurde eine Sensation, vielleicht die Sensation des Pop-Jahres 2017. Der Song kam aus dem gefühlten Nichts und ging einmal um die Welt, wie es bei Musik in deutscher Sprache nur alle Jubeljahre mal passiert. Doch während die Klicks explodierten, blieb der kreative Kopf dahinter ruhig: Ace Tee machte einfach weiter ihr Ding. Nun erscheint ihre erste EP. Die zeigt, dass die Hamburgerin mit ghanaischen Wurzeln weit mehr in sich trägt als das stylishste Video der Saison. Eine Botschaft nämlich über die Kunst, sich selbst zu lieben und seine Träume zu leben.
Ein Hip-Hop-Märchen wird Realität
2016 beschloss Tarin Wilda, sich dem zu fügen, was man oft etwas vorschnell für "die Realität" hält. Sie hatte sich für eine Ausbildung zur Friseurin entschlossen. Bald schon sollte es losgehen. Nur dieses eine Ding wollte sie noch durchziehen, schliesslich war der Song bereits geschrieben, das Video seit einem halben Jahr geplant, der Beat einfach zu gut. Also trommelte sie ihre Freunde zusammen, organisierte sich eine Drohne und drehte in Hamburg-Altona ihr erstes Video, das vielleicht auch ihr letztes sein würde.
Was ein kleines bisschen zu kitschig klingt, um wahr zu sein, wurde ziemlich schnell sehr real: Die ersten tausend, die ersten zehntausend, die ersten hunderttausend Klicks. Einen Monat nach dem Upload, im Januar 2017, verselbstständigte sich der Hype um Ace Tee dann endgültig. Medien auf der ganzen Welt posteten das Video, von Vogue und The Fader bis NPR und The Guardian – normalerweise landen eher 99 Düsenflieger in Ramstein, als dass einem deutschen Hip-Hop-Song solche Liebe zuteil wird. Und die Fans, sie folgten. Kein Wunder, schliesslich brachte "Bist du down?" einerseits perfekt die aktuelle Neunziger-Nostalgie-Welle auf den Punkt und war andererseits ganz und gar eigen.
Von der Laptop-Autodidaktin zur Deutschrap-Hoffnung
In ihrem Elternhaus liefen Kassetten mit der Musik von Michael Jackson, Bobby Brown und 2Pac, später kamen Missy Elliott, Aaliyah, Da Brat dazu. Endgültig angefixt wurde Ace Tee schliesslich von Pharrell Williams und den Neptunes. "Der hat mich richtig neugierig gemacht, was Beats angeht. Ich wollte wissen, was das ist, wie das geht." Also besorgte sie sich ein MacBook und wühlte sich in Logic ein, bis sie ihre ersten Beats für vorzeigbar hielt. Der ewig gut gemeinte "Nicht schlecht für ein Mädchen"-Diss spornte sie nur noch weiter an.
Song-Produktion mit Kwam.E im Hause Deluxe
Das hört man auf den Songs von "Tee Time". Entstanden sind sie allesamt in der Phase von "Bist du down?"; einige davon arbeiteten Ace Tee und ihr Bruder-voneiner-anderen Kwam.E in der sagenumwobenen Kunstwerkstatt von Samy Deluxe weiter aus – auch unter Mitwirkung des Hausherren und seines musikalischen Sidekicks DJ Vito. Vor allem aber sind die Produkte des Moments, impulsiv, emotional und darin extrem persönlich. Musikalisch bewegt sich "Tee Time" zwischen dem Post-Internet-R&B der Jetztzeit, dem windschiefen Funk von J Dilla und expliziten Anleihen an New Jack Swing und den Hip-Hop-Soul der Neunziger. Die Parts von Ace und Kwam.E (der auf allen Songs als Feature-Gast zu hören ist) sind immer raw, immer intensiv, immer positiv, immer interessant.
"So viele Menschen lassen sich einlullen und in eine bestimmte Richtung drängen", sagt Ace Tee. »Die hassen so viel an sich selbst. Ich denke, im Leben muss man sich selbst finden, ehrlich zu sich selbst sein und sich selbst lieben – und es dann einfach rauslassen. Just let it out. Just let it flow."
Debütalbum ist für Anfang 2018 geplant
Für Ace Tee bedeutet das neben ihrer eigenen Kollektion für H&M (no biggie, huh?) vor allem auch ihr Debütalbum, das für Anfang 2018 geplant ist. Eile oder Druck verspürt sie bei all dem nicht, Monsterhit hin, Erwartungshaltung her. "So wie ich gekommen bist, so mache ich weiter."
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